04.02.2010 Heute steht ein Besuch der Bangla Sahib Gurudwara ( Heiligtum der Sikh-Gemeinschaft ) auf dem Programm.  Dieser prächtige Marmorbau geht auf deren Gründer Guru Nanak Singh zurück und ist der größte und prächtigste in Delhi. Die Athmosphäre an dieser sakralen Stätte ist feierlich und erhaben. Musikanten mit langen weissen Bärten und bunten Turbanen singen und rezitieren inbrünstig aus dem Heiligen Buch der Sikhs, dem “ Grant Sahib“. Unzählige Gläubige bevölkern die große Halle und verharren für kurze Zeit in stillem Gebet. Und dennoch ist die Stimmung locker und leger.Man lässt sich nach getaner Andacht auf den dicken Teppichen rund um das Allerheiligste nieder, lauscht den Klängen der Musik oder unterhält sich einfach mit seinem Nachbarn. Draussen vor dem Hauptgebäude liegt ein großer Pool, umgeben von marmornen Säulenhallen, in denen man sich zum Relaxen und Beobachten niederlassen kann. Alles um uns herum ist bunt, zwanglos und ohne Hektik. Ein erhabenes Plätzchen zum Verweilen.Niemand belästigt einen,ab und zu kommt es zu einem „Small-Talk“ mit besonders Neugierigen, aber ansonsten genießen wir diesen unglaublich inspirierenden Ort voll inner Ruhe.Wer immer in Delhi verweilt, sollte sich dies nicht entgehen lassen !!

Ganz in der Nähe liegt die Katholische Herz-Jesu Kirche.  Ein gepflegtes Relikt aus den letzten Tagen des englischen Imperiums. In diesem Land, das übersäht ist von Tempeln und Sakralbauten jeglicher Art, wirkt dieses Eiland der Ruhe und Andacht fast schon wie ein exotischer Fremdkörper. Wer sich dem hektischen Treiben Delhis für ein paar Augenblicke entziehen will, findet hier ein beschauliches Refugium. Unspektakulär, aber für Menschen aus unserem Kulturkreis durchaus reizvoll.

Am späten Nachmittag machen wir uns mit der Metro auf den Weg zum Busbahnhof, da wir heute noch mit dem Nachtbus nach Kullu ( H.P.) fahren wollen.Rajan, unser Freund und treuer Wegbegleiter hat ein paar Probleme ,auf Anhieb den richtigen Bus zu finden,denn auch er ist ein Fremder in dieser Stadt.