07.02.2010 Die Nacht war kurz und wir sind noch ziemlich angeschlagen, als wir gegen 7.30 Uhr das klamme Bett verlassen.Aber es hilft nichts ! Heute schlägt nämlich Theo´s große Stunde.Der ungekrönte König der Karnevals-Fotographie ( siehe : www.karneval-in-beckum.de ) ist schon ganz aufgeregt und neugierig, was wohl der heutige Tag bringen wird. Denn in Manali ist Karneval angesagt. Draussen regnet es in Strömen, aber ungeachtet dessen machen wir uns auf den steilen Weg zum Hadimba- Tempel. Dieser liegt oberhalb Manalis in einem mächtigen Zedernwald, ist komplett aus Holz gebaut und steht dort schon seit ca. 450 Jahren. Und hier treffen wir dann gleich auf mehrere Gruppen in folkloristischen Trachten und Gewändern, die sich noch schnell den unvermeidlichen Segen der Götter erbeten haben . Unter dem ohrenbetäubenden Getröte verwegen dreinblickender Musikanten , ziehen sie hinab ins Tal , wo sich in einem Park alle Teilnehmer des Zuges zur Aufstellung sammeln. Was sich hier abspielt, übertrifft unsere kühnsten Erwartungen. Trachtengruppen aus allen Teilen Himachal Pradesh´in bunten Roben, bestens gelaunt mit überschäumendem Temperament, dazwischen luftig gekleidete Tanzgruppen aus Gujarat, festlich geschmückte Wägen, gezogen vonTraktoren, vermitteln uns ein Bild, als wären wir auf einem der berühmt-berüchtigten Umzüge rheinischer Karnevalshochburgen. Da lacht natürlich Theo´s Jecken-Herz und er kann seine Rührung kaum verbergen. In diesen Regionen auf solche Festivitäten zu treffen , verblüfft uns schon einigermaßen. Aber wir genießen es mit fast kindlicher Aufregung trotz der beissenden Nässe und den widrigen Temperaturen.  Und auch Tausende von Zuschauern , die den Weg säumen, harren aus ,haben ihren Spass und verstecken sich unter ihren Regenschirmen.Als sich der Zug nach etwa 2 Stunden dann langsam auflöst , haben wir das Gefühl, etwas ganz Großartiges und vor allen Dingen etwas völlig Unerwartetes erlebt zu haben. Zum Abschluss des Tages gibt es auf einer der zahlreichen Freiluftbühnen noch folkloristische Tanzdarbietungen ,die aber letztendlich im immer stärker werdenden Regen buchstäblich absaufen. Als auch noch der Strom ausfällt, hat der Spass aber dann doch ein Ende, das die Teilnehmer so nicht verdient haben.  Wir flüchten patschnass, halb erfroren, aber völlig begeistert ins Hotel , wo uns allerdings auch nur eisige Trostlosigkeit erwartet ,da es weder Licht noch einen funktionierenden “ Heater “ gibt. Nur unsere Kameras glühen noch , denn sie waren heute im Dauereinsatz ( Ergebnisse siehe : Karneval in Manali ).
Am späten Nachmittag beschließen wir , noch einen kurzen Abstecher in Richtung Rothang-Pass zu machen. Da es mittlerweile auch noch anfängt zu schneien, wird dieses Unterfangen allerdings bald zu gefährlich, denn die ersten Erdrutsche auf der glitschigen Passtrasse sind schon in vollem Gange. Also schleunigst kehrtgemacht und ab nach Kullu, wo wir uns ein etwas freundlicheres Wetter erhoffen.  Müssen dort angekommen aber leider feststellen, dass daraus nichts wird. Auch hier fast Dauerstromausfall und arschige Kälte.