04./05.02.2010 Aus unerfindlichen Gründen will unser Bus einfach nicht Fahrt aufnehmen. Die 1. Stunde befinden wir uns auf nervtötender Schleichfahrt, so dass wir bald annehmen müssen, dass unser Ziel Kullu ( ca. 560 Km entfernt ) bis zum angegebenen Zeitpunkt um 7.00 Uhr sicherlich nicht erreichbar ist.Mit uns reisen eine Gruppe Buddhisten aus Bhutan, deren körperliche Ausdünstungen fast unerträglich sind und uns zu heftigsten Würgreizen treiben. Theo fühlt sich an seine „alte Heimat “ Polen erinnert.Ausserdem ist es arschkalt, denn eine Heizung gibt es im Bus nicht.Und plötzlich donnern wir in atemberaubendem Tempo durch die indische Nacht.Nachdem wir die Ebene verlassen haben, quälen wir uns über nicht endenwollende Serpentinen die Vorgebirge des Himalayas hoch, immer weiter nach Norden, die ganze Nacht hindurch, bis gegen 6.30 Uhr die Dämmerung den neuen Tag ankündigt. Ziemlich durchgefroren erreichen wir endlich gegen 8.30 Uhr Kullu.Strahlender Sonnenschein bei passablen Temperaturen lässt uns die anstrengende Nachtfahrt bald vergessen. Hier ist Rajan zuhause und nach unserer Ankunft werden wir von allen Familienmitgliedern aufs herzlichste begrüßt.  Mittlerweile bin ich seit über 30 Jahren mit ihnen aufs Engste verbunden und werde behandelt wie ein Familienmitglied. Da wir ziemlich geschafft sind, machen wir ein ca. 2-stündiges Schläfchen und sind bald wieder fit und munter.
Am Nachmittag machen wir mit Rajan in seinem Auto einen Abstecher nach Dyar. Dies ist ein altes Dorf auf dem Gipfel einer der zahlreichen, das Kullu-Tal einschließenden Berge, umgeben von dichten Himalaya-Zedern.Hier kann man noch erahnen, wie die Dörfer in diesem Teil Indiens ausgesehen haben, bevor das “ Big Developement “ seinen Einzug gehalten hat. Wunderschöne alte Holzhäuser im typischen “ Kullu- Style „wechseln sich ab mit schlichten Zweckbauten der Neuzeit. In unmittelbarer Nähe stehen schon die ersten Eisriesen des Himalaya- Hauptkammes und die exponierte Lage dieses Dorfes lässt einen überwältigenden Rundblick über das ganze Kullu- Tal zu. Ausser menschlichen Stimmen und Vogelgezwitscher herrscht hier eine betörende Ruhe.Ein Ort zum Verweilen. Im uralten Tempel lernen wir den “ Pandit “ des Ortes kennen, der uns freundlich und sichtlich neugierig in einen netten Plausch verwickelt.  Kurz darauf noch den obligatorischen „Jai “ in der einzigen „Dhaba “ geschlappert und schon gehts wieder hinunter ins Tal auf schwindelerregenden Serpentinen und Spitzkehren. Manchmal staunt man einfach nur, wie der aufwärtsfahrende Gegenverkehr bei diesen engen Strassen überhaupt an uns vorbeikommt.Langsam fahren wir der untergehenden Sonne entgegen und sind überwältigt von den Aussichten, die sich uns bieten.Einfach traumhaft!! Drunten im Tal besuchen wir noch meinen alten Freund Mr. Jagdish, der sich riesig freut über den unerwarteten Besuch ( hab ihn glaube ich seit ca.